Ortsteile und Ortsgeschichte
Geschichte & Wappen
Wir haben Ihnen nachfolgend Informationen über die Geschichte und das Wappen der jeweiligen Ortsteile zusammengestellt.
Bettbrunn
Der Hirtenstab mit der Hostie kommt von der spätmittelalterlichen Reimhistorie, handschriftlich um 1420, erstmals gedruckt in Engert's "Wallfahrsbüchlein" 1584, die berichtet, dass 1125 ein "gottesfürchtiger" Hirte nach der Osterkommunion in der Pfarrkirche Oberdolling die Hostie mit nach Bettbrunn trug, sich eigens dafür einen Hirtenstab schnitzte, diesen in der Mitte oben aushöhlte und darin die hl. Hostie barg. Diesen "Kuhkolben", wie der Hirtenstab auch genannt wurde, nahm er auf die Weide mit, um seinen Herrn im Sakrament zu verehren. Als einmal bei einem Gewitter das erschreckte Vieh in die Felder auseinanderlief, vergaß er sich und warf nach dem Vieh mit dem verkehrten Stecken. Die hl. Hostie fiel zur Erde, der Wind entführte sie bis auf ein Felsenstück, das heute vom Gnadenaltar überbaut ist. In einem Grübchen dieses Felsens blieb die hl. Hostie liegen. Das Vieh kniete anbetend nieder, wie eine von dem Maler Christian Fröhlich aus Neustadt/Do. 1772 gemalte Leinwandfahne zeigt. Weder der Hirte noch der benachrichtigte Ortspfarrer konnten die Hl. Hostie erheben. Dies gelang erst dem aus Regensburg herbeigeeilten Bischhof Hartwig, der nach damaligem Brauch den Bau einer hölzernen Sühnenkapelle gelobte.
Der Ortsname stammt aus dem ursprünglichen Vehebronn (=Viehbrunnen), deswegen die Quelle im Wappen, später wurde der Name in Bettbrunn umbenannt.
Die Kugel mit dem Kreuz stellt die Kirche St. Salvator dar.
Geschichte:
Bettbrunn liegt ca. 8 km nordöstlich von Kösching an einem Ausläufer des Fränkischen Juras. Mitten im Köschinger Forst liegt das Dorf in sehr geschützter Lage. Ursprünglich wurde es als Vehebrunn oder Pfebrunn - Ziehbrunnen bezeichnet. Infolge der sich entwickelnden Wallfahrt ab 1378 als Bet-Brunn bezeugt.
In Jahren
1125 | Hostienwunder an einem Ort "Vehbrunn" oder "Pfebrunn" der zur Pfarrei Oberdolling gehört; Bischof Hartwich I. von Regensburg lässt eine Kapelle erbauen |
1329 | Brand der Kapelle |
1335 | Fertigstellung der neuen Wallfahrtskirche |
1374 | Bischof Konrad VI. von Regensburg trennt Bettbrunn von Oberdolling und erhebt die Kirche zur Pfarrei St. Salvator |
1378 | Älteste Überlieferung des Ortsnamens "Bettbrunn" |
1402 | Der Leutpriester Eberhard Winckeleis bringt die Filialkirche Weißendorf zur Pfarrei Bettbrunn |
1409 | Die Gerichtsbarkeit wird Wolfgang von Mendorf übertragen |
1447 | Peter von Mendorf vermacht seinen Besitz der Kirche |
1622 | Ältester erhaltener Heiltumsbrief |
1651 | Kurfürst Maximilian I. wallfahrtet kurz vor seinem Tod zum 3. Mal nach Bettbrunn |
1690 | Die Augustiner-Eremiten übernehmen die Pfarrei und Wallfahrt |
1756 | Der Komponist Theodor Grünberger (+1820) wird in Bettbrunn geboren |
1774 | Barocker Kirchenanbau |
1799 | Die Heiligtümer werden zum letzten Mal öffentlich gezeigt |
1802 | Rückgabe der Pfarrei an Weltpriester |
1803 | Säkularisation. Die Augustiner verlassen ihr Kloster, die Konventgebäude werden abgerissen. Plünderung des Kirchensilbers und der Votivschätze |
1817 | Mit dem ehemaligen Pfleggericht Riedenburg kommt Bettbrunn zum Landgericht Beilngries II (Regensburg). |
1839 | Bettbrunn kommt zum neugebildeten Regierungsbezirk Oberpfalz |
1881 | Gründung der freiwilligen Feuerwehr |
1956 | Gründung des Heimatvereins Bettbrunn |
1969 | Beginn der Gesamtrenovierung der Wallfahrtskirche (bis 1978) |
1972 | Eingemeindung nach Kösching, damit in den Kreis Eichstätt und nach Oberbayern |
1975 | Jubiläumsfeier 850 Jahre Wallfahrt |
2000 | 875-Jahrfeier mit Bischof Walter Mixa, Eichstätt und Bischof Manfred Müller |
Kasing
Das Kasinger Wappen besteht aus drei übereinander liegenden Teilfeldern:
oben: Rosen
mittig: Hähne
unten: bayerische Wecken
Die zwei oberen Symbole stammen aus der Ortsgeschichte Kasings und sind einem gotischen Grabstein aus dem Jahre 1379, der in der Pfarrkirche aufbewart wird, entnommen. Dieser Grabstein zeigt die 2 Familienwappen des Ehepaares Ulich und Eva Reuter und ist das älteste vorhandene Geschichtszeugnis der Kasinger Ortsadeligen.
Das Familienwappen des Ulrich Reuter stellt drei rote Rosen auf einem scharzen Band dar. Auf dem Familienwappen der Eva Reuter sind zwei kämpfende Hähne dargestellt. Die bayerischen Wecken im unteren Feld stehen für die Zugehörigkeit zu Altbayern.
Geschichte In Jahren
1315 | Erstmalige Nennung des Ortes |
1359 | Erste urkundliche Erwähnung der Kirche St. Martin |
1366 | Kasing als Filialkirche von Kösching |
1408 | Hellmannsberg wird erstmals genannt |
1417 | Erster eigener Pfarrer in Kasing |
1427 | Verkauf des Edelsitzes "Stöcklrain" |
1512 | Neuansiedlung des Edelsitzes Stöcklrain im Dorf |
1641 | Die Schweden überfallen den Ort |
1705 | Verkauf von Stöcklrain |
1736 | Umbau der Pfarrkirche |
1806 | Die Mennoniten siedeln auf Hellmannsberg |
1810 | Stöcklrain hat die Grundherrschaft über 14 Anwesen |
1814 | Das Schul- und Lehrerwohnhaus wird gebaut |
1818 | Kasing als selbstständige politische Gemeinde |
1870 | Gründung der freiwilligen Feuerwehr |
1877 | Umbau des Schulgebäudes |
1882 | Erweiterung der Pfarrkirche, Errichtung des heutigen Turmabschlusses |
1902 | Bau eines neuen Schulgebäudes. Erste Wasserleitung über Hellmannsberg nach Kasing |
1905 | Großbrand auf Hellmannsberg |
1919 | Der Landesobstgarten wird angelegt |
1923 | "Lichtfeier" zur Einführung der elektrischen Stromversorgung |
1956 | Verkauf des Landesobstgartens an die Canisiusstiftung; Entstehung des Canisiushofes |
1959 | Gründung des SV Kasing |
1968 | Errichtung der Schönstattkapelle |
1971 | Eingemeindung in den Markt Kösching |
1981 | Bau des Sportheims |
1986 | Gründung des Vereins für Garten- und Landschaftspflege |
2001 | Erweiterung des Sportheims |
2015 | Jubiläum: 700 Jahre Kasing |
Kösching
Der Ort Kösching kam nach dem Aussterben der Grafen von Vohburg 1204 an das Herzogtum Bayern; Die Burg zu Kösching und der Köschinger Forst folgten durch Vermächtnis des letzten Grafen von Hirschberg 1293. Auf diesen bestimmenden Einfluß verweisen die bayerischen Rauten im Marktwappen. Das zweite Wappensymbol, der Laubbaum, knüpft an das große Forstgebiet nördlich von Kösching an, von dem uns eine Urkunde aus dem Jahre 1000 n. Chr. erstmals Kunde gibt. Der traditionellen Jagdleidenschaft der bayerischen Herzöge verdanken wir es, dass der Köschinger Forst als geschlossener Waldkomplex erhalten blieb, und in ihm Eichen- und Buchenbestände (Eicheln und Bucheckern als Wildfutter!) vorherrschen.
Geschichte:
Vorgeschichtliche Spuren durch
jungsteinzeitliche Funde
schnurkeramische Mehrfachbestattung
frühbronzezeitliche Bestattung
Siedlungsfunde und Tempelbezirk der Hallstattzeit
In Jahren
80 nach Christus | Die Römer überschreiten die Donau und gründen das Kastell "Germanicum" |
um 245 | Das Kastell wird aufgegeben. Germanische Siedlungen am Eixelberg |
um 895 | Erste Ernennung des Ortes "Cheskingen" |
942 | Altarweihe, Kösching gehört zum Bistum Regensburg |
um 1000 | Das Waldgebiet trägt bereits den Namen des Orts Kösching |
1021 | Kaiser Heinrich II. gibt Kösching an das Reichsstift Niedermünster zurück |
1293 | Burg und Forst fallen an die Wittelsbacher. Das Pflegegericht entsteht |
1310 | Kösching wird zum ersten Mal als Markt genannt |
1366 | Die Rechte des Bannmarktes werden bestätigt |
1392 | Kösching kommt zum Teilherzogtum Bayern-Ingolstadt |
1418 | Der Vicedomus des Herzogs residiert für einige Jahre in der Köschinger Burg. Älteste Erwähnung zweier Markttage. |
1420 | Umwallung des Ortes |
1649 - 1650 | Pestepidemie |
1803 | Aufhebung des Pfleggerichts |
1813 | Verkauf des Rathauses |
1818 | Kösching erhält seine magistratische Verfassung zurück |
1847 | Errichtung einer Gendarmerie-Station |
1850 | Die Armen Schulschwestern gründen ein Filialkloster mit Mädchenschule und Kinderbewahranstalt |
1871 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr |
1872 | Weihe der ersten Fahne des Veteranenvereins |
1873 | Bau der ersten Wasserleitung |
1877 | Abbruch des Oberen Tors, Bau des Knabenschulhauses.Die Mallersdorfer Schwestern übernehmen das Krankenhaus |
1879 | Baubeginn von Fort Va auf dem Weidhausberg.gesprengt 1945, das Ruinengelände wird 1953 von der Gemeinde erworben |
1887 | Erstes Leichenhaus, 2000 abgerissen |
1895 | Bau des Forstamtes an der Ingolstädter Straße, 1981 abgerissen Eröffnung der Bahnlinie Ingolstadt - Riedenburg, Personenverkehr 1971 eingestellt Bahnhof 1982 abgerissen, Linie 1994 endgültig stillgelegt |
1922 | Die Elektrizitätsversorgung wird aufgebaut |
1933 | Absetzung des demokratisch gewählten Bürgermeisters und Machtübernahme durch die NSDAP |
1945 | Am 26. April übernehmen amerikanische Truppen den Ort. Ein Ständerat wird gebildet und ein neuer Bürgermeister bestimmt. |
1945 - 1947 | Der Markt muss über 1200 Heimatvertriebene und Flüchtlinge aufnehmen. Sie kommen überwiegend aus dem Sudetenland und aus Ungarn. |
1957 | Das Rathaus wird zurückgekauft |
1961 | Die neue Schule am Stadtweg wird eröffnet. Der Petersmarkt wird wiederbelebt. |
1965 - 1969 | Bau des neuen Krankenhauses |
1971 | Bau des Hallenfreibades und des neuen Feuerwehrhauses |
1972 | Kösching kommt zum Landkreis Eichstätt |
1980 | 1900-Jahrfeier "Castell Germanicum" mit großem Festumzug |
1990 | Verkehrsverbund Kösching-Ingolstadt |
1990 - 1993 | Bau der Mehrzweckhalle an der Ingolstädter Straße |
1994 | Abschluss der Innerortssanierung. Nach dem Rathausumbau wird das erste Köschinger Bürgerfest gefeiert |
2001 | Eröffnung des Museums für Archäologie und Volkskunde |
2004 | Realschule Kösching-Lenting beginnt ihren Schulbetrieb in den Räumlichkeiten der Grund- und Hauptschule Kösching |
2005 | Kösching wird Unterzentrum mit Großmehring |
2006 | Eröffnung des Realschulneubaus an der Ingolstädter Straße |
2009 | Eröffnung des neuen Dienstleistungszentrums am ehemaligen Bahnhofsgelände |
2010 | Jubiläum: 700 Jahre Markterhebung |